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Ethik in der Pflege – was hat das mit meiner eigenen Gesundheit zutun?

Sabine Voigt
Redakteurin für Pflegeweiterbildungen

Wer eine Pflegeausbildung gemacht hat oder eine Fort oder-Weiterbildung in der Pflege, der ist bestimmt in Berührung gekommen mit der Thematik, die Ethik umfasst.

Wer sich mit der Definition beschäftigt, dem scheint es häufig erst einmal zu abstrakt und zu theoretisch. Wenn wir uns eine allgemeinere Definition anschauen, dann sieht dies wie folgt aus:

Ethik (griechisch: ēthike) definiert im weiten Sinne was Gut und Böse ist, das heißt was man tun sollte und was nicht. Als Teilgebiet der Philosophie versteht sich Ethik als Anleitung zum richtigen Handeln.

Die traditionelle Ethik beschäftigt sich überwiegend mit den drei Problemfeldern:

–              die Frage nach dem höchsten Gut

–              die Frage nach dem richtigen Handeln

–              die Frage nach der Freiheit des Willens.

Das Wort „ethisch“ bedeutet, dass die Lebensführung eines jeden Menschen von Verantwortung und Verpflichtung gegenüber anderen getragen wird.

Wer sich allerdings näher damit beschäftigt hat oder sich damit beschäftigen musste, merkt schnell wie lebendig und vor allem relevant dieses Thema ist und das es sich lohnt-und für eine Pflegefachkraft sogar unabdingbar ist-, sich damit zu beschäftigen.

Wenn man einem Kind, kurz und knapp in einem Satz erklären sollte, was Ethik ist, könnte man wohl sehr vereinfacht sagen, darüber nachzudenken, was richtig und was falsch ist. Bestimmt würden uns dazu im Alltag auch einige kindgerechte Beispiele einfallen, wie zum Beispiel, niemandem etwas wegnehmen, abgegeben, freundlich sein zu anderen Menschen usw.

Was passiert nun, wenn das Kind sich nicht daran hält und immer gegen diese „Werte, Normen und Wertsetzungen“ lebt? Es gibt Konsequenzen. Sei es durch andere Menschen oder auch durch sich selbst (negative Erfahrungen, Begrenzungen des eigenen Verhaltens, Frust usw.).

Im Pflegealltag, stellen wir uns, häufig auch garnicht mal bewusst-, diese Frage nach dem gut und richtig bzw. schlecht und falsch ständig; allein dadurch, dass in der Pflegebeziehung eine sogenannte Asymmetrie besteht. Der Pflegende muss durch seine Art zu pflegen, durch seine Art zu kommunizieren, den zu Pflegenden bewusst auf Augenhöhe bringen, denn von Grund auf, besteht erst einmal ein Ungleichgewicht durch die Abhängigkeitsbeziehung.

Die Art, wie man Essen anreicht, einen Toilettengang begleitet, eine Beratung durchführt, eine Grundpflege anleitet, dies alles IST Ethik. Dies alles, erfordert täglich neue Entscheidungen.

Mit welcher Haltung geschieht das Ganze? Auf Grundlage welcher Werte arbeitet man? Akzeptiert man die Werte des anderen-des zu Pflegenden? Und nicht zu Letzt: Ermögliche ich mir selbst und ermöglicht mir die Struktur, in der ich arbeite eigentlich ein für mich vertretbares ethisches Handeln?

Jeder Pflegende sollte sich einmal die Frage stellen: „Was sind meine persönlichen Werte? Was weist mir eigentlich in meinem täglichen Handeln den Weg?“

Warum ist das wichtig und hat sogar eine Relevanz für den persönlichen und beruflichen Alltag?

Weil nur in dem Moment, in dem ich überwiegend im Einklang mit eigenen Werten und unter Berücksichtigung der Werte anderer lebe und arbeite, eine Zufriedenheit entstehen kann und diese Zufriedenheit zu einer persönlichen Gesundheit beiträgt.

Beispiel für einige Werte: Freiheit, Dankbarkeit, Würde, Selbstbestimmung, Empathie, Akzeptanz, Gewissenhaftigkeit, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Energie, Geduld, Integrität, Ausgeglichenheit, Ehrlichkeit, Eigenständigkeit…etc.

Diese Liste ist nur ein Anfang und wenn man sich nur diese Werte anschaut, dann entwickelt man im Ansatz eine Idee davon, warum es hier einen Zusammenhang, zwischen Ethik, dem eigenen ethischen handeln und der eigenen Gesundheit gibt.

Wer zu lange gegen seine eigenen Werte gegen an arbeitet (sei es aus strukturellen oder aus persönlichen Gründen), wird die Konsequenz bald spüren.

Erstmal ist es häufig ein „komisches Bauchgefühl“ und geht bis hin zu körperlichen Beschwerden und auch psychischen Beeinträchtigungen.

Welche Möglichkeiten gibt es, dem entgegenzuwirken und sich näher mit der Thematik zu befassen? Liegt das denn im Verantwortungsbereich des Einzelnen oder spielen die strukturellen Verhältnisse am eigenen Arbeitsplatz eine größere Rolle?

Diese und weitere Fragen, schauen wir uns eingehender im nächsten Blogbeitrag an. Dort gibt es dann auch einen interessanten Link zum Thema.